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Hühnervoliere

Die Hühnervoliere wird gerne als Luxusvariante des Hühnerauslaufs bezeichnet. Grund hierfür ist, dass sie den Hühnern sehr viel Platz bietet und von allen Seiten, auch von oben, geschlossen ist, wodurch das Gehege fuchssicher ist und die gefiederten Tiere optimal vor Fressfeinden geschützt sind. Meistens gibt es einen überdachten Bereich im Auslauf, was den Hühnern die Chance bietet, auch bei Schmuddelwetter rauszugehen. Außerdem sind Hühnervolieren durch ihre Stehhöhe für Hühnerhalter überaus praktisch und rückenschonend. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man eine Hühnervoliere bauen und gestalten kann. Entweder, es befindet sich sowohl der Hühnerstall als auch der Freilauf innerhalb der Voliere, oder aber es gibt zusätzlich einen angrenzenden Hühnergarten, wenn nicht genug Platz in der Voliere ist.

Hühnervoliere – das gibt es zu beachten

Die Größe der Hühnervoliere

Wir empfehlen für den Hühnerstall, pro Quadratmeter nicht mehr als 3 Hühner zu halten. Für den täglichen Auslauf beträgt die empfohlene Größe pro Huhn 10 Quadratmeter. Je nachdem, wie viele Hühner du halten möchtest, solltest du also die Größe deiner Hühnervoliere planen. Wenn du nicht genug Platz innerhalb der Voliere hast, kannst du auch einen Hühnergarten außerhalb anbauen oder deinen Hühnern mittels eines mobilen Hühnerzauns zusätzlichen Freilauf bieten.

Der geeignete Boden in der Hühnervoliere

Hast du eine kleinere Hühnervoliere mit zusätzlichem Hühnergarten, ist ein Naturboden nicht empfehlenswert. Hühner picken und scharren gerne und der Boden könnte dieser Beanspruchung nicht dauerhaft standhalten. Ein Naturboden bietet sich nur für sehr große Hühnervolieren an.
Eine gute Alternative stellen Steinplatten oder Pflastersteine dar. Ein Untergrund aus verlegten Steinen lässt sich sehr leicht reinigen und verwandelt den Boden bei Regen und Schnee nicht in eine Matschlandschaft. Im Sommer wirkt der Steinboden kühlend, andererseits ist es dadurch im Herbst und Winter auch sehr kalt für die Hühnerfüßchen. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Hühner auf Stein nicht scharren können. Ein Bodenbelag aus Platten oder Steinen eignet sich nur, wenn die Hühner noch einen anderen Bereich mit lockerem Boden zur Verfügung haben.
Sand eignet sich im Sommer optimal zum Scharren und als Sandbad, was lästige Milben fernhält. Er lässt sich leicht austauschen und Hühnerkot kann einfach ausgesiebt werden.
Ein Stein-Erde-Gemisch ist ein Naturboden, auf den mittelgroße, runde Steine geschüttet werden. Die Hühner können ihrem Scharrtrieb nachkommen und die Steine leiten bei Regen das Wasser schnell ab, wodurch es nicht matschig wird. Allerdings ist dieser Boden schwer sauber zu halten, da man ihn nicht so einfach austauschen kann. Um einem Parasitenbefall vorzubeugen, sollte man den Hühnerauslauf gelegentlich kalken.
Eine weitere Möglichkeit für den Bodenbelag stellt Rindenmulch dar. Er ist vergleichsweise günstig und enthält Gerbsäure, die vorteilhaft gegen Parasiten wirkt. Rindenmulch kann man einfach auf dem Kompost entsorgen, wobei die Kompostierung etwas mehr Zeit braucht.
Am besten ist es, verschiedene Einstreuarten miteinander zu kombinieren. Wenn die Hühnervoliere groß genug ist, kann sie in zwei Bereiche geteilt und mit unterschiedlichen Bodenbelägen ausgestattet werden. Empfehlenswert ist die Kombination aus Steinplatten bzw. Pflastersteinen und Sand.

Die Rahmenkonstruktion der Hühnervoliere

Eine langlebige und sehr stabile Möglichkeit der Rahmenkonstruktion sind Metallrohre oder -stangen. Der Bau benötigt jedoch handwerkliche Fähigkeiten, da die Enden zusammengeschweißt werden müssen. Alternativ eignen sich auch Holzbalken als Gerüst. Je nach Größe der Voliere bieten sich 4 x 4cm, 6 x 6cm oder 8 x 8cm große Balken an. Der Volierendraht kann später einfach mit U-Nägeln am Holz befestigt werden. Auch 6-8cm starkes Rundholz, welches man günstig beim Förster bekommt, kann als Rahmenkonstruktion dienen.

Der richtige Hühnerzaun für die Hühnervoliere

Wichtig bei der Wahl des Hühnerzauns sind die Maschenweite und die Drahtstärke. Die Maschen sollten nicht größer als 1cm sein, um Fressfeinde und sogar Mäuse zuverlässig  draußen zu halten. Wird die Hühnervoliere auch oben mit einem Gitter bespannt, sollten hierfür die Maschen etwas größer sein, damit im Winter der Schnee besser durchfallen kann und die Voliere nicht zum Einstürzen bringt. Beliebt ist auch ein stabiles Netz, das die Voliere oben schließt. Es eignet sich jedoch nicht für den Winter, da der Schnee das Netz zu Boden reißen kann. Der Draht des Hühnerzauns sollte 0,8 bis 1,2mm dick sein, um stark genug gegen Eindringlinge standzuhalten. Für den Hühnerzaun sollte spezieller Volierendraht verwendet werden, da dieser die benötigte Maschenweite und Drahtstärke aufweist und am stabilsten und sichersten ist. Der Hühnerzaun muss unbedingt weit in den Boden eingelassen werden, damit sich Marder, Fuchs und Co. nicht durchbuddeln können!

Die Überdachung der Hühnervoliere

Zunächst einmal stellt sich die Frage, ob du deine Hühnervoliere vollständig oder nur teilweise überdachen möchtest. Bei kleineren Hühnervolieren wird empfohlen, diese komplett zu überdachen. Eine vollständige Überdachung hat den Vorteil, dass die Hühner auch im Regen die gesamte Auslauffläche zur Verfügung haben, ohne nass zu werden. Auch die Einstreu bleibt trocken und sauber. Bei einer teilweisen Überdachung hat man die Möglichkeit, hohe Sträucher und Büsche zu pflanzen und so eine natürliche Umgebung zu kreieren.

Für die Überdachung bieten sich verschiedene Materialien an. Du kannst Wellblech verwenden, solltest aber unbedingt darauf achten, dass zwischen Dach und Zaun keine Lücken sind, die Fressfeinden Einlass gewähren. Der Übergang muss also zusätzlich verkleidet werden. Auch Doppelstegplatten können als Dach verwendet werden. Diese sollten witterungs- und UV-beständig sein, damit sie starken Regen und Hagel aushalten und die Hühner keinen Sonnenbrand bekommen. Oftmals werden Polycarbonat-Stegplatten genutzt, das jedoch nur 85% des Lichtes durchlässt, mit der Zeit vergilbt und seine bruchfeste Eigenschaft verliert. Doppelstegplatten aus Acryl (Plexiglas) sind besser geeignet, da es lichtdurchlässiger ist, nicht vergilbt und auch nicht verwittert. Da Plexiglas nahezu kein UV-Licht hindurchlässt, solltest du deine Hühner täglich in einen Auslauf ohne Überdachung lassen, damit sie UV-B-Strahlen aufnehmen und Vitamin D produzieren können. Eine andere Möglichkeit für das Dach der Hühnervoliere können OSB-Platten mit Dachpappeverkleidung sein. Bitte verwende hierbei unbedingt Feuchtraum-OSB-Platten.

Pflanzen in der Hühnervoliere

Büsche, Bäume und Sträucher sollten unbedingt gepflanzt werden, bevor der Boden der Hühnervoliere gemacht wird. Bepflanzungen in der Voliere sehen nicht nur schön aus, sondern bieten auch den Hühnern einige Vorteile. Die gefederten Tiere mögen keine weiten, freien Flächen und Pflanzen gewähren ihnen idealerweise Unterschlupf. Hohe, dichte Bepflanzungen sorgen für Schatten und Windschutz. Einige Pflanzen werden von Hühnern sehr gern gefressen, z.B. Kräuter wie Oregano und Thymian. Auch über Obstbäume werden sich deine Hühner freuen, denn sie lieben Äpfel und Pflaumen. Sowohl Nussbäume, wie Haselnuss und Walnuss, als auch Beerensträucher, wie Brombeere und Himbeere, sind für die Hühnervoliere geeignet. Für kleinere Volieren bieten sich Gräser an. Geeignete Pflanzen, die auch im Winter grün sind, sind Bambus und Nadelbäume.

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